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Forsche Schüler Tag (HKI)_Die eigene DNA zum Greifen nah

Beim „Forsche Schüler Tag“ trifft jugendliche Neugier auf gestandene Wissenschaftler

28 Schülerinnen und Schüler von der sechsten bis zur elften Klasse blickten am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – (HKI) hinter die Kulissen von Forschung und Entwicklung.

HKI_PM_02.05.2017Schüler von der sechsten bis zur elften Klasse besuchten das HKI anlässlich des „Forsche Schüler Tages“. Sie extrahierten DANN, färbten Proteine oder wandten bioinformatische Methoden an.
Quelle: HKI / Hanna Heidel-Fischer




Wer erinnert sich an den Stärkenachweis in einer Kartoffel mittels Jodlösung oder an die mikroskopische Zeichnung eines Zwiebelhäutchens? Das waren die Klassiker unter den Experimenten im Biologieunterricht. Beim „Forsche Schüler Tag“ auf dem Beutenbergcampus in Jena warteten andere Versuche auf die Jugendlichen: Proteinfärbung, DNA-Extrahierung oder sogar bioinformatische Methoden.

Während der theoretischen Einführung in die Arbeit und Geschichte des HKI war es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anzumerken, dass sie endlich mit den Experimenten beginnen wollten. Der Hinweis auf die folgenden Versuche lockte einem Schüler ein leises „Yeah“ heraus. Doch zunächst hieß es noch kurz zuhören, während eine Masterandin, Doktorandin und Laborantin ihre tägliche Arbeit vorstellten. Auch Nachwuchsgruppenleiter Pierre Stallforth berichtete über seinen Alltag und überraschte die Nachwuchsforscher mit dem Hinweis, dass auch Naturwissenschaftler sehr kreativ sein müssen, um beispielsweise neue Wirkstoffe zu entdecken.

Die eigene DNA zum Greifen nah

In den kurzen Wartepausen sind die Acht- und Neuntklässler etwas ungeduldig. Schließlich wollen sie wissen, ob ihr Experiment geglückt ist. Auch Florian Bredy, Doktorand und Betreuer der Gruppe, hofft, dass die Schüler genügend DNA aus ihrem Speichel isolieren konnten. Am Ende des Versuchs machen die Schüler ihre eigene DNA mit einer blauen Färbung sichtbar. Sehr ehrfürchtig und konzentriert lauschen Erik und Jan Süß aus der neunten Klasse des Johann-Heinrich-Pestalozzi Gymnasiums in Stadtroda den Erklärungen ihrer Betreuer. Sie haben sich direkt für die Plätze am HKI eingeschrieben: „Uns machen die naturwissenschaftlichen Fächer in der Schule am meisten Spaß und wir wollen auch etwas in diese Richtung studieren“, bekräftigt Erik.
Das Zwillingspaar tauscht sich beim Pipettieren untereinander aus und unterstützt sich gegenseitig. Am Ende der Laborarbeiten freut sich Erik: „Solch ein interessantes Experiment mit der eigenen DNA haben wir noch nie gemacht. Wir sind froh, dabei gewesen zu sein.“

Von Termiten, Farben und Chemie

Ein Haus weiter wird es bunt: Die jungen Forscher hantieren mit einem roten Farbstoff, der aus Bakterien gewonnen wurde, die wiederum im Verdauungstrakt von Termiten leben. Während die Betreuer erläutern, was es mit der Interaktion zwischen Bakterien, Termiten und Pilzen auf sich hat, freut sich Doktorandin Maja Rischer am Rande des Geschehens über das Interesse der Jugendlichen: „Es macht Spaß, den Schülern Wissenschaft näherzubringen und ist mal etwas anderes zu unserem Forscheralltag. Ich bin jedes Jahr dabei.“

Der Forsche Schüler Tag

Mit der lokalen Initiative „Forsche Schüler Tag“ erweitert der Beutenbergcampus e.V. den bundesweiten Girls‘ Day und Boys‘ Day. Insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler von der sechsten bis zur elften Klasse probierten in neun verschiedenen Versuchsgruppen am HKI aus, was es heißt, Wissenschaft zu betreiben. Die Teilnehmerzahlen beweisen das große Interesse der Jugendlichen an den naturwissenschaftlichen Forschungsthemen des Instituts. „In den letzten Jahren stieg unsere Teilnehmerzahl kontinuierlich und einige Schüler kamen sogar ein zweites Mal zu uns“, so Christine Vogler, Organisatorin des Aktionstages am HKI, das sich bereits zum achten Mal am „Forsche Schüler Tag“ und zum 17. Mal am Girls‘ Day beteiligte. Innerhalb kurzer Zeit waren die begehrten Plätze ausgebucht.