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HKI_Krankheiten anders denken

Warum werden wir krank? Wie funktionieren Krankheiten? Um zumindest einige Antworten auf diese uralten Fragen zu finden, gehen Peter F. Zipfel und Christine Skerka vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) den umgekehrten Weg: Sie erforschen nicht die Krankheiten selbst, sondern die Reaktionen des Körpers darauf. Für ihre Erkenntnisse zu rätselhaften Nierenerkrankungen haben sie nun den hochrenommierten Galenus-von-Pergamon-Preis erhalten.

HKI-PM_Zipfel, Skerka_10.11.2014„Um herauszufinden, was Krankheiten im Körper auslösen, betrachten wir einen bestimmten Teil der Antwort des Immunsystems darauf. Wenn es gelingt, die Immunantwort zu verstehen, kann man auch die Erkrankung verstehen lernen“, sagt Christine Skerka aus der Abteilung Infektionsbiologie des HKI. Gemeinsam mit dem Leiter der Abteilung, Peter F. Zipfel, wurde sie nun mit dem prestigeträchtigen Galenus-von-Pergamon-Preis 2014 ausgezeichnet, gestiftet von der Springer Medizin Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft und überreicht durch die Bundesbildungs- und Forschungsministerin Johanna Wanka.

Bild: Dr. Christine Skerka und Prof. Dr. Peter F. Zipfel vom Hans-Knöll-Institut in Jena erhielten den Galenus-von-Pergamon-Preis 2014 für Grundlagenforschung (Quelle: HKI/Ramm)

Die beiden HKI-Wissenschaftler erhielten den Preis für zwei wissenschaftliche Arbeiten, die den Ursachen für die rätselhafte Nierenerkrankung Dense Deposit Disease nachgehen. Diese betrifft vor allem Kinder und Jugendliche und führt innerhalb weniger Jahre zum Nierenversagen. Gemeinsam mit den Ärzten Michael Wiesener aus Erlangen und Dominik Müller aus Berlin, konnten nicht nur klinische Daten erhoben, sondern erste Erkenntnisse an Patienten angewendet werden. „Uns geht es darum, die Lebensqualität der Patienten durch unsere Forschung zu verbessern“, so Peter F. Zipfel. Damit schafft das Team der Infektionsbiologen einen Übergang von der Grundlagenforschung zur Praxis im Krankenhaus. „Wenn – wie in Berlin geschehen – eine jungen Patientin durch eine neue Therapieform relativ sorgenfrei leben kann, hat sich die Forschung doch gelohnt!“