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HKI_Mosaiksteine, die einfach passen

„Es waren fünf vollgestopfte Jahre mit vielen positiven Eindrücken“, resümiert Prof. Dr. Dirk Hoffmeister seine bisherige Zeit in Jena. Der Naturstoff-Forscher lehrt und arbeitet derzeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI). Und das wird auch weiterhin so bleiben: Soeben lehnte Hoffmeister einen Ruf an die Universität des Saarlandes in Saarbrücken ab.

„Ich habe meinen Platz gefunden.“ Ein zufriedenes Lächeln breitet sich über Dirk Hoffmeisters Gesicht aus. Keine Spur mehr von der beruflichen Weichenstellung, die anstand. „Ich habe mich intensiv damit auseinandergesetzt, ob ich Jena, die Universität und das HKI verlassen will.“ Und das Angebot aus Saarbrücken war attraktiv: gute Rahmenbedingungen für die gesamte Forschungsgruppe und Anbindung an eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Durchaus vergleichbar mit Jena.

Auf die Frage, warum er sich für Jena entschieden hat, fällt Hoffmeister nur eine Antwort ein: „Jena! Ganz einfach Jena. Die Institutionen, das Umfeld und vor allem die Menschen stimmen einfach. Mit meiner Berufung an das Institut für Pharmazie der Universität Jena habe ich als Biologe die Chance erhalten, nach neuen Wirkstoffen für zukünftige Medikamente zu suchen. Noch dazu hatte ich das Glück, am HKI Laborräume zur Verfügung gestellt zu bekommen. So kann ich mit meiner Forschung an Ständerpilzen auch die Arbeit des HKI ergänzen. Das sind Mosaiksteine, die einfach passen.“

Dirk Hoffmeister forscht an Pilzen, identifiziert ihre Inhaltsstoffe und analysiert diese „natürlichen Chemiefabriken“ mithilfe chemischer Verfahren – um schließlich zu testen, ob sich diese als Wirkstoffe für künftige Medikamente eignen. Ein Forschungsfeld, das sich bei ihm erst nach und nach herauskristallisiert hat. „Zu Beginn meines Biologie-Studiums habe ich begeistert botanische Exkursionen unternommen. Ich wusste, wie man Pflanzen bestimmt und habe mich für ihre genetischen Grundlagen interessiert. Wie sie chemisch funktionieren, also warum eine Rose duftet und rot ist, das wusste ich nicht.“ Und so kam er auch zur Chemie der Pilze. Mit seiner Forschung steht Hoffmeister heute am Anfang des Entwicklungsprozesses von neuen Medikamenten: „Zu wissen, dass man Teil dieses Prozesses ist und noch dazu die eigene Neugier ausleben kann, das ist fantastisch. Ich möchte, um nichts in der Welt, etwas anderes tun.“

Nach seiner Zeit als Postdoc im US-amerikanischen Wisconsin und als Assistant Professor in Minnesota kam Dirk Hoffmeister Anfang 2009 nach Jena. „Man kommt nach Jena und ist angekommen. Ich wurde nicht nur von Anfang an akzeptiert, sondern auch integriert und geschätzt.“ Immer wieder kommt Hoffmeister auf die gute persönliche Konstellation zu sprechen. „Die Universitäts- und Fakultätsleitung sowie das HKI haben sich ernsthaft um mich bemüht. Das war keine Pflichtübung.“ So bleibt Hoffmeister auch weiterhin Professor im Institut für Pharmazie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leiter einer Assoziierten Forschungsgruppe am HKI. Eine Verbindung, die für beide Einrichtungen einen Glücksfall darstellt.