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IPHT_Raman-Technologien in die Klinik bringen

Auf dem Jahrestreffen der europäischen COST Action Raman4Clinics haben sich Forschungsgruppen aus 21 europäischen Ländern auf die nächsten Schritte geeinigt, um Raman-Messverfahren in der klinischen Diagnostik zu etablieren. Dazu gehören Kalibrierung von Instrumenten, Ringversuche an Standardproben sowie einheitliche Probenpräparationen und Datenanalyse. Mögliche Anwendungen liegen in der therapeutischen Überwachung von Medikamentendosierungen, Identifikation von Infektionserregern, Typisierung von Zellen und Erkennung von Tumorgrenzen.

Eine Roadmap wurde erarbeitet, um Datenbanken und Klassifikationsalgorithmen von verschiedenen Forschungsinstituten auf Kliniken zu übertragen. Ein Schlüssel dafür sind genaue Kalibrierungen von Instrumenten und deren Validierung in Ringversuchen, an denen alle Labore beteiligt sein werden. Pilotanwendungen wurden diskutiert, die die Partner in klinischen Vorstudien bis Ende 2018 durchführen.

„Die Raman-Spektroskopie hat ihre Leistungsfähigkeit zur medizinischen Diagnostik von Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen und Infektionen bereits in vielen Machbarkeitsstudien unter Beweis gestellt“, so Prof. Dr. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT) und Vorsitzender der COST-Aktion. „Jetzt müssen wir die Übertragbarkeit nachweisen, damit Raman-Spektroskopie-Systeme in der Routine-Labordiagnostik oder in der klinischen In-vivo-Diagnostik Anwendung finden können.“

Das Jahrestreffen fand vom 1. bis zum 3. Juni am IPHT statt. Mehr als 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 20 Ländern sind dazu nach Jena gekommen.
COST-Aktionen zielen darauf ab, nationale Forschungsprojekte in konzentrierten Aktionen zu unterschiedlichen Themen zu vernetzen und dadurch europaweit vorhandene Kapazitäten von Wissen, technischer Ausstattung und finanziellen Ressourcen effektiv zu nutzen und dauerhafte Kooperationen zu schaffen.
Das Leibniz-Institut für Photonische Technologien.