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IPHT_Volker Deckert wird Professor in Nebraska / USA

PD Dr. Volker Deckert, der erst kürzlich mit seinen Arbeiten die Auszeichnung „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ an das Institut für Photonische Technologien Jena (IPHT) holte, wurde am Medical Center der University of Nebraska (UNMC) als außerordentlichen Professor berufen.

Bild zu PM_IPHT_27.06.2012PD Dr. Volker Deckert
(Foto: Döring/IPHT)

Deckert leitet am IPHT die Abteilung Nanoskopie und am Institut für Physikalische Chemie der Uni Jena die Arbeitsgruppe Nanospektroskopie. Sein Spezialgebiet ist die Erforschung von molekülspektroskopischen Verfahren mit höchster Ortsauflösung, insbesondere die Anwendung und Weiterentwicklung der so genannten spitzenverstärkten Raman-Spektroskopie.

Durch die Kombination eines Rasterkraftmikroskops mit molekül-spektroskopischen Methoden erfährt man Details über die Struktur von großen biologischen Molekülen, zum Beispiel DNA, Viren und Proteinen. Diese erlauben Rückschlüsse auf die Entstehung von Krankheiten und deren Bekämpfung und eröffnen so neue Möglichkeiten für die Medizin.

In jüngsten Arbeiten erreicht Chemiker Deckert Auflösungen im Bereich von zwei Nanometern (zum Vergleich: Ein Haar ist fünfzigtausend Mal dicker als ein Nanometer). Damit kann er unter anderem Änderungen in der Form und der chemischen Zusammensetzung von Proteinen mit bisher unerreichter Genauigkeit beobachten. Deren fehlerhafte Faltung und Aggregation stehen beispielsweise im Zusammenhang mit der Alzheimer-Erkrankung.

Im Februar 2012 konnten Deckert und seine Mitarbeiter aus der Hand des Thüringer Wissenschaftsministers den Forschungspreis des Freistaates entgegennehmen. Mitte Juni wurde das IPHT dank Deckerts Arbeiten von einer gemeinsamen Initiative von Wirtschaft und Bundesregierung zum dritten Mal in Folge als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet.

Die Anerkennung auf internationaler Ebene folgte auf dem Fuße. Am College of Pharmacy der UNMC wird Deckert sich in Zukunft an der Forschung auf dem Gebiet der Nahfeld-optischen Methoden beteiligen. „Daraus werden sich sowohl für die Uni Jena als auch für das IPHT wertvolle Möglichkeiten der Zusammenarbeit ergeben, da sich die Kompetenzen unserer Einrichtungen mit denen der Kollegen in Nebraska ideal ergänzen“, ist sich der 47-jährige sicher.