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MPI-CE_Ian Baldwin zum Mitglied der National Academy of Sciences, USA, und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Deutschland, ernannt

Anlässlich seines jährlichen Institutssymposiums am 12. September 2013 feiert das Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena zusammen mit geladenen Gästen die Berufung von Prof. Ian T. Baldwin in die Nationalen Akademien der Wissenschaften der USA und Deutschlands.

Bild zu PM Baldwin_09.09.2013Mit der Wahl zu ihrem Mitglied würdigen die Wissenschaftlereliten beider Staaten Ian Baldwin (siehe Foto, C. Dietzel, MPI-CE) für seine kongenialen Arbeiten zur Ökologie und Genetik von Pflanzen. In seiner Abteilung Molekulare Ökologie bildet der Max-Planck-Direktor eine neue Generation von Biologinnen und Biologen aus, die Freilandstudien auf der Basis genetischer Analysen planen, durchführen und auswerten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für zeitgemäße Agrar- und Umweltforschung.

Die National Academy of Sciences der USA wurde 1863 unter Präsident Abraham Lincoln als Ehrengesellschaft führender Wissenschaftler gegründet und gilt weltweit als eine der angesehensten Vereinigungen. Veröffentlichungen in den von ihr herausgegebenen „Proceedings“ erreichen nicht selten einen hohen internationalen Stellenwert innerhalb der wissenschaftlichen Literatur. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, seit 2008 Nationale Akademie der Wissenschaften, wurde bereits 1652 von vier Ärzten gegründet und hat ihren Sitz in Halle/Saale.

Ian Baldwin ist der Gründungsdirektor des 1996 vom Senat der Max-Planck-Gesellschaft ins Leben gerufenen Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena. Das Institut erforscht die Rolle, Vielfalt und Eigenschaften von chemischen Substanzen, die die Wechselwirkungen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt steuern. Im Mittelpunkt stehen Untersuchungen zu Interaktionen zwischen Pflanzen und Insekten − ihren Fraßfeinden. Die Wissenschaftler der Abteilung Molekulare Ökologie um Ian Baldwin betreiben insbesondere Freilandstudien in Utah, USA. Um die durch den Menschen noch unbeeinflussten, natürlichen Schädlingsresistenzen von Pflanzen aufzuspüren und zu verstehen, arbeiten die Forscher mit einer wilden Tabakart an ihrem natürlichen Standort. Sie verwenden dabei auch genetisch veränderte Pflanzen. Dank moderner Analytik und molekularbiologischer Methoden haben sie viele Genfunktionen identifiziert, die es Pflanzen ermöglichen, widrigste Umweltbedingungen zu überstehen und ihre Art zu erhalten. Dies betrifft insbesondere die Schädlingsabwehr und die Optimierung der Samenbildung. Die Erkenntnisse bilden die Grundlage für zeitgemäße Agrar- und Umweltforschung.