... where LIFE SCIENCE
meets PHYSICS

Preisträger des 21. Thüringer Forschungspreises kommen aus Jena, darunter zwei vom Beutenberg

Der diesjährige 21. Thürin­ger Forschungspreis geht an drei Institute aus Jena. Das hat Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefen­see heute bekanntgegeben. „Die Preisträger haben in den Bereichen Humangenetik, Ökologie und 3D-Mikroskopie mit herausragenden Ar­beiten überzeugt“, sagte Tiefensee. Dies sei auch eine Bestätigung für die Forschungs- und Innovationsstrategie des Landes, die u.a. auf die Themen Gesundheitswirtschaft, gesundes Leben und optische Techno­logien setze.

Der Thüringer Forschungspreis wird seit 1995 jährlich für Forschungs- und Transferleistungen von Einzelpersönlichkeiten oder Forschergruppen verge­ben, die an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes entstanden sind. Ausgezeich­net werden Arbeiten der Grund­lagen- und der angewandten For­schung. Für beide Katego­rien steht ein Preisgeld von ins­gesamt 50.000 Euro zur Verfügung, eine Vergabe an meh­rere Preisträger und eine Teilung des Preisgeldes ist möglich. Über die Ver­gabe entscheidet ein Auswahlausschuss aus zehn erfahrenen Wissenschaft­lern bzw. Vertretern der forschenden Wirtschaft (aus Thüringen und dem Bundesgebiet), die vom Wissenschaftsministerium berufen werden.

Ein Forschungspreis im Bereich der Grundlagenforschung und ein Preisgeld in Höhe von 12.500 Euro geht an Prof. Dr. med. Christian Hübner und PD Dr. med. Ingo Kurth vom Institut für Humangenetik der Friedrich-Schil­ler-Universität Jena. Ihr Team forschte zu den Mechanismen der Schmerz­empfindung, konkret: zur Aufklärung einer genetisch bedingten neurodege­nerativen Erkrankung, die zum Verlust von Sensibilitäts- und Schmerzemp­finden führt. Die Bedeutung dieser Arbeit liegt vor allem in der Verbesserung der Diagnostik und Therapie sog. „seltener Erkrankungen“.

Ein zweiter, ebenfalls mit 12.500 Euro dotierter Forschungspreis für Grund­lagenforschung wurde an Prof. Dr. agr. habil. Gerd Gleixner vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena für das Projekt „Artenvielfalt schützt das Klima“ verliehen. Im Rahmen dieses Projekts wurde eine neue Sichtwei­se auf die Rolle der Bodenmikroorganismen – weg von „Schädlingen“ hin zu boden- und umweltverbessernden „Nützlingen“ – entwickelt. Es konnte ge­zeigt werden, dass der Schutz einer hohen Bodendiversität und der Arten­vielfalt dem Klimaschutz dient.

Der Preis für angewandte Forschung und ein Preisgeld von 25.000 Euro schließlich wurde dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT) in Jena – Dr. Rainer Riesenberg, Dr.-Ing. Mario Kanka und Dr. Alexej Grjasnow – zuerkannt. Das von ihnen entwickelte miniaturisierte, linsenlose 3D-Mikroskop (Blood Cell Counter) für medizinische Anwendun­gen ist höchst innovativ. So müssen z. B. Blutzellen vor der Analyse nicht mehr eingefärbt werden und können mit Videobildrate analysiert werden. Vor allem Einsatzmöglichkeiten in der Vor-Ort-Analyse oder auch in der Teleme­dizin sind denkbar.