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Wiederbelebte Tradition: Kunstausstellung im Max-Planck-Institut für chemische Ökologie

Das Max-Planck-Institut für chemische Ökologie knüpft mit einer Initiative an Traditionen an, die mit dem Namen Hans Knöll und dem ehemaligen ZIMET auf dem Beutenberg verbunden sind. Zu Hans Knölls »gewünschter, das Schöpfertum anregender Arbeitsatmosphäre gehörten auch Emotion und Inspiration, die von originaler Kunst ausgehen. Ihre Anschaffung zur Ausgestaltung der Arbeitsplätze und der Kommunikationsräume begleitete die Entwicklung des sich stürmisch ausdehnenden Instituts von Anfang an.«* In dieser Tradition des Schaffens einer schöpferisch anregenden Arbeitsatmosphäre sieht sich das Max-Planck-Institut für chemische Ökologie mit der Entscheidung, Kunst im eigenen Haus auszustellen. Für den Anfang ist vorgesehen, zunächst bescheiden mit einer Ausstellung von Aquarellen zu beginnen.

Dafür scheint der promovierte Leipziger Künstler Hans-Joachim Wiesner mit seinen Aquarellzyklen NATUR & FORM und ANALOGIEN & REDUKTIONEN den passenden Einstieg zu liefern. Die ausgestellten Aquarelle setzen sich mit gedanklichen Prozessen auseinander, die auch in der wissen-schaftlichen Praxis eine Rolle spielen. So werden Unvereinbares (wie Natur und Konstruktion) zu einer Symbiose geführt, Gegensätze in Harmonien aufgehoben, Analogien assoziiert, Reduktionen als Wirkungsstimulanz eingesetzt … Und nicht zuletzt soll in der Ausstellung auch intellektuelles Vergnügen nicht zu kurz kommen, indem den Aquarellen aus dem Zyklus NATUR & FORM Haikus japanischer Dichter beigestellt werden, die mit ihren Andeutungen und ihrem Spiel mit Assoziationen die individuelle Sicht auf die Aquarelle ergänzen und damit die Grenzen der Betrachtung erweitern.

Hans-Joachim Wiesner (1941) ist Autodidakt in der Malerei. Die Beschäftigung mit der Bildenden Kunst begleitete ihn durch alle Lebensstationen. Mit Jena verbindet ihn ein Studium von 1961 bis 1963 an der damaligen ABF, an der übrigens auch der Jenaer Maler Hans Lasko** lehrte. Nach einem Studium der Journalistik war Wiesner von 1968 bis 1976 Wissenschaftler und Hochschullehrer an der Karl-Marx-Universität Leipzig – dazwischen absolvierte er ein Zusatzstudium an der Lomonossow-Universität in Moskau. Im Zusammenhang mit dem Besitz von »DDR-staatsfeindlicher« Literatur kam es zu einem Berufsverbot für Forschung, Lehre und Publikation. Danach arbeitete er als Autor und Regisseur in der DEWAG Leipzig, von 1981 bis 1990 als deren Chefmethodiker. Nach der Wende war er bis 2003 als Leiter Markt-Media-Service im Verlag der Leipziger Volkszeitung beschäftigt. 2002 erschien sein autobiografisch angelegter Roman »Rosa und Grau«, der in einigen Passagen auch Ereignisse in Jena zum Gegenstand hat. Gegenwärtig lebt Wiesner als freiberuflicher Werbetexter und -grafiker in Leipzig.

Die Ausstellung NATUR & FORM, ANALOGIEN & REDUKTIONEN im Max-Planck-Institut für chemische Ökologie wird am 19. Oktober 2012, 13 Uhr, eröffnet. Sie ist bis zum 14. Dezember 2012 montags von 12.00 bis 16.00 Uhr und dienstags bis freitags von 13.00 bis 15.00 Uhr für Besucher geöffnet.