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Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2014: Anerkennung für Nachwuchswissenschaftler Sönke Zaehle und Nico Eisenhauer aus Jena

Die diesjährigen Trägerinnen und Träger des wichtigsten Preises für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland stehen fest. Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) berufene Auswahlausschuss wählte jetzt in Bonn drei junge Wissenschaftlerinnen und sieben junge Wissenschaftler für die „Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2014“ aus, darunter Nico Eisenhauer (Biologie/Ökologie, FSU Jena und Sönke Zaehle (MPI für Biogeochemie) vom Beutenberg. Sie erhalten die mit je 20000 Euro dotierte Auszeichnung am 12. Mai in Berlin.

Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 jährlich an hervorragende junge Forscherinnen und Forscher verliehen ­­­– als Anerkennung und zugleich als Ansporn, ihre wissenschaftliche Laufbahn gradlinig fortzusetzen. Der Preis ist benannt nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Professor Heinz Maier-Leibnitz, während dessen Amtszeit von 1974 bis1979 er aus der Taufe gehoben und erstmals vergeben wurde. Die Auszeichnung gilt nicht nur als die wichtigste ihrer Art für den Forschernachwuchs in Deutschland; in einer Umfrage der Zeitschrift „bild der wissenschaft“ wählten die großen Forschungsorganisationen den Heinz Maier-Leibnitz-Preis zum drittwichtigsten Wissenschaftspreis in Deutschland überhaupt – nach dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG und dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten.

Diesem hohen Renommee trugen die DFG und das BMBF im vergangenen Jahr Rechnung, indem sie die Zahl der Preise und das Preisgeld erhöhten. Statt sechs können seitdem pro Jahr zehn Preise vergeben werden. Das vom BMBF zur Verfügung gestellte Preisgeld wurde zudem von 16000 auf 20000 Euro pro Preis erhöht.

Für die diesjährige Preisrunde waren insgesamt 147 Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. Von den nominierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kamen 53 in die engere Wahl, aus der der Auswahlausschuss schließlich die zehn Preisträgerinnen und Preisträger bestimmte. „Dabei lagen uns in diesem Jahr sehr viele besonders herausragende Nominierungen vor. So hätten wir durchaus sogar noch mehr als zehn Preise vergeben können“, hob die Vorsitzende des Auswahlausschusses, DFG-Vizepräsidentin Professor Dorothea Wagner, nach der Entscheidung hervor.

Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger aus Jena:
Nico Eisenhauer (33), Biologie/Ökologie, Universität Jena
In seinen Forschungsarbeiten geht Nico Eisenhauer der grundlegenden Frage nach, wie sich der Globale Wandel auf Biodiversität und Ökosystemfunktionen auswirkt. Dazu analysiert er die Folgen steigender Kohlendioxidkonzentrationen, erhöhter Temperaturen und Stickstoffdepositionen, häufigerer Dürreereignisse und der Etablierung gebietsfremder Arten. Mit seinen bisherigen Arbeiten konnte Eisenhauer dabei das Verständnis der Wechselbeziehungen von Pflanzen mit Bodentieren und von den komplexen Interaktionen in mikrobiellen Gemeinschaften des Bodens bereits maßgeblich erweitern.

Sönke Zaehle (36), Biogeochemie, Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Jena
In seinen Forschungen integriert der Biogeochemiker Sönke Zaehle die Stickstoffdynamik in globale Vegetationsmodelle. Diese Modelle bilden eine wichtige Grundlage, um erste Abschätzungen zur limitierenden Wirkung des Stickstoffs auf das Wachstum der Landbiomasse und Auswirkungen auf den Kohlenstoffhaushalt vornehmen zu können. Darüber hinaus können mit ihnen Veränderungen unter dem Einfluss des Klimawandels besser nachvollzogen werden. Auch im Hinblick auf die Ernährungssicherheit und die Rolle des Stickstoffs in Agrarsystemen, die weltweit die flächenmäßig größte Landnutzungsform darstellen, sind Zaehles Forschungsarbeiten bedeutsam.