Der eine forscht am Schimmelpilz Aspergillus fumigatus, der andere an den Hefen Candida albicans und Candida glabrata beide klären die Mechanismen von lebensbedrohlichen Pilzinfektionen auf. Axel Brakhage (im Bild links), Direktor des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie Hans-Knöll-Institut (HKI), und Bernhard Hube (im Bild rechts), Leiter der Abteilung Mikrobielle Pathogenitätsmechanismen am selben Institut, haben am 5. Oktober anlässlich der Tagung Microbiology and Infection 2014 in Dresden gemeinsam den Hauptpreis der DGHM erhalten, der mit 8.000 Euro dotiert ist. Beide Wissenschaftler lehren und forschen gleichzeitig als Professoren an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der Hauptpreis der DGHM ist eine der wichtigsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der medizinischen Mikrobiologie. Der Preis ist natürlich ein großes Lob an unsere eigene mit unseren Mitarbeitern durchgeführte langjährige Arbeit. Aber gleichzeitig wird damit das gesamte HKI in seiner Forschung bestärkt.
Seit seiner Ankunft in Jena im Jahr 2005 hat Axel Brakhage das HKI zum wichtigen Standort für die Forschung an Pilzinfektionen ausgebaut. Ich will verstehen, warum und wie Aspergillus fumigatus krank macht. Hier in Jena habe ich ein tolles Umfeld aus HKI, Friedrich-Schiller-Universität und Universitätsklinikum gefunden ein Glücksfall. Sein Traum, eine neue Substanz für die Therapie von Pilzerkrankungen zu entwickeln, sei zwar noch entfernt, dennoch: Die Wissenschaftler des HKI seien schon einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Auch Bernhard Hube unterstreicht dies: Durch unsere Forschung und die neuen Technologien, sind die Einsichten heute gigantisch. Schritt für Schritt kommen wir den krankmachenden Mechanismen der Pilze näher. Er forscht an lebensbedrohlichen Erkrankungen durch Hefen, die das Immunsystem abwehrgeschwächter Patienten überwinden und so Organe befallen können.
Auch nach dem Erhalt des Preises der DGHM richten Axel Brakhage und Bernhard Hube ihren Blick nicht auf vollbrachte Leistungen, sondern die Fragen, die es noch zu beantworten gilt. An Ehrgeiz mangelt es dabei gewiss nicht, bestätigt Bernhard Hube: Wir arbeiten hier an aktuellen, drängenden Fragen von Infektionskrankheiten und wollen die Mechanismen aufklären, um zu helfen, Diagnose und Therapie der lebensbedrohenden Pilzinfektionen zu verbessern. Das spornt jeden Tag neu an.