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MPI-CE_Internationale Ellis Island Ehrenmedaille für Bill Hansson

Jenaer Max-Planck-Direktor und Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft wurde in New York für seine Verdienste um den globalen Wissenschaftsaustausch und seine Führungsrolle in der Neuroforschung geehrt.

Bill HanssonAm 7. Mai 2016 wurde Bill S. Hansson auf der Insel Ellis Island in New York in einer feierlichen Zeremonie mit der internationalen Ellis Island Ehrenmedaille ausgezeichnet. Die Medaille, die 1986 von der National Ethnic Coalition of Organizations (NECO) gestiftet wurde, ist eine vom US-amerikanischen Repräsentantenhaus und dem Senat anerkannte Auszeichnung.

Auf der kleinen Insel Ellis Island im Hafen von New York befand sich vom Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts die zentrale Sammelstelle für Einwanderer in die USA. Seit 1990 gibt es dort ein öffentliches Museum über die Geschichte der Einwanderung. Die Insel ist zu einem Symbol für Immigration geworden und gilt als Tor zu einem besseren Leben.


Mit der Ellis Island Medal of Honor zeichnet die NECO in der Regel US-amerikanische Bürgerinnen und Bürger aus, die sich für das Gemeinwohl besonders engagiert haben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen beispielsweise Bill und Hillary Clinton, Frank Sinatra, der Regisseur Martin Scorsese, der Boxer Muhammad Ali oder die Opernsängerin Renée Fleming. Neben den jährlich etwa 100 Preisträgern mit US-amerikanischer Staatsangehörigkeit werden seit 2003 auch internationale Ehrenmedaillen für besondere Verdienste um das Wohl der Menschheit verliehen.

Bill Hansson ist nach dem ehemaligen Präsidenten Peter Gruss und dem Nobelpreisträger Bert Sakmann der dritte Vertreter der Max-Planck-Gesellschaft, dessen Verdienste mit dieser Auszeichnung gewürdigt werden.


Zur Person:
Der Schwede Bill S. Hansson wurde im südschwedischen Jonstorp geboren und studierte Biologie an der Universität Lund. Nach der Promotion in Ökologie und einem Postdoc-Aufenthalt in den USA wurde er Professor für chemische Ökologie, zuerst in Lund und ab 2001 an der Schwedischen Landwirtschaftlichen Universität in Alnarp. 2006 wurde er als Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft an das Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena berufen. Als Leiter der Abteilung Evolutionäre Neuroethologie untersucht er die neurophysiologischen und verhaltensrelevanten Aspekte der Wechselwirkungen zwischen Insekten und ihren Wirtspflanzen. Im Fokus stehen dabei die Fragen, wie Insekten Düfte aufspüren und in ihrem Gehirn weiterverarbeiten und wie die Geruchswahrnehmung ihr Verhalten steuert. Er ist Honorarprofessor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Mitglied mehrerer nationaler und internationaler Wissenschaftsakademien, darunter der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften und der Royal Entomological Society. Für seine Forschung wurde er mehrfach ausgezeichnet. Seit Juni 2014 ist er der erste Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft, der nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. In dieser Funktion ist er für die 27 Institute der Biologisch-Medizinischen Sektion zuständig, darunter das Max-Planck-Florida-Institut für Neurowissenschaften in den USA. Zu seinen wichtigsten Aufgaben als Vizepräsident gehört die weitere Internationalisierung der Max-Planck-Gesellschaft, deren Wissenschaftler beispielsweise über mehr als 40 Partnergruppen und 16 Max-Planck-Zentren weltweit kooperieren. Hansson nimmt dabei eine wichtige Rolle als Botschafter für internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit ein. Darüber hinaus ist er seit 2006 Mitglied und seit 2014 Vorsitzender des Leitungsgremiums des Internationalen Zentrums für Insektenphysiologie und Ökologie in Nairobi, Kenia.