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Tiefensee: Gute Bedingungen für Spitzenforscher in Thüringen

Leibniz-Preis 2015 an Jenaer Naturstoff-Forscher / „Wissenschaft braucht Kontinuität und Verlässlichkeit“
Thüringen ist führend bei der Erforschung neuer Wirkstoffe für die Medizin: Mit dem Leibniz-Preis geht in diesem Jahr einer der wich­tigsten deutschen Forschungsförderpreise an den Jenaer Naturstoff-Forscher Prof. Dr. Christian Hertweck. „Die Vergabe dieses Preises ist ein Paukenschlag, der in der Welt der Wissenschaft weit über die Grenzen des Forschungsstandorts Thüringen hinaus gehört wird“, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee anlässlich der heute bekanntgegebenen Entscheidung der Deutschen Forschungsgemein­schaft (DFG). Er gratuliere dem Preisträger sehr herzlich zu der Auszeich­nung.

Die Preisvergabe mache deutlich: „In Thüringen findet Forschung auf Spitzenniveau statt“, so Tiefensee weiter. Sein wichtigstes Ziel als Wissenschaftsminister werde es deshalb sein, die guten Rahmenbedin­gungen für die Forschung in Thüringen zu erhalten und weiter auszu­bauen. „Kontinuität und eine verlässliche Finanzierung sind dabei für mich oberstes Prinzip. Spitzenforschung und Spitzen­forscher sollen auch in Zukunft in Thüringen ihre wissenschaftliche Heimat finden.“

Professor Hertweck, zugleich stellvertretender Direktor des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) – in Jena, erhält den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Leibniz-Preis 2015 für seine Arbeiten zur Erforschung und Nutzbarmachung komplexer Naturstoffe. Diese bilden z.B. die Grundlage für die Entwicklung neuer medizinischer Wirkstoffe, Antibiotika und Therapien. Hertweck ist einer von acht Preis­trägern deutschlandweit. Die Preisverleihung findet am 3. März 2015 in Berlin statt.

Das am Beutenberg Campus Jena gelegene HKI wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemein­schaft. Das Institut widmet sich mit derzeit 380 Mitarbeitern schwerpunktmäßig der Erforschung von Naturstoffen aus Mikroorganismen und Pilzen. Neu entdeckte Naturstoffe werden auf ihre biologisch-chemischen Eigenschaften und mögliche Anwendungen unter­sucht. Bund und Land finanzieren die Einrichtung jährlich mit ins­gesamt 16,5 Millionen Euro. Zuletzt war im Jahr 2012 ein neues Forschungsgebäude in Betrieb gegangen, das zuvor für knapp 19 Millionen Euro errichtet worden war.

„Internationale Spitzenforschung kostet Geld – deshalb sollten Bund und Land, wo möglich und sinnvoll, ihre Kräfte bündeln“, machte Tiefensee deutlich. Ein Ziel der neuen Landesregierung sei es deshalb, die Zahl der vom Bund mitfinanzierten Forschungseinrichtungen in Thüringen zu erhöhen. „Wenn wir den Bund dafür gewinnen wollen, muss der Ruf und Ruhm Thüringens als Hort der Wissenschaft und Forschung weiter wachsen“, so der Minister. „Mit der Preisvergabe heute sind wir auf diesem Weg wieder ein großes Stück vorangekommen.“